Serrara Fontana/Sant'Angelo
Lage: Süden der Insel
Einwohner: 3.500
Fläche: 6,6 qkm
Die Doppelgemeinde befindet sich auf der Südseite der Insel und ist mit Ausnahme von dem Fischerdorf Sant' Angelo, das eingemeindet wurde, vom Tourismus nahezu unberührt geblieben. Der Ortsteil Fontana liegt 440 Meter über dem Meeresspiegel und somit ist Fontana die höchst gelegene Gemeinde der Insel. Von hier aus beginnt der einfachste Aufstieg auf den Monte Epomeo, von wessen Spitze aus der Besucher einen unvergesslichen Rundblick über die gesamte Insel und den Golf von Neapel genießt. Sehenswert sind die Felsenhäuser, die in den grünen Tuffstein gebaut wurden und als Wohnhaus und später auch als Weinkeller genutzt wurden. Sie halten im Sommer wie auch im Winter immer eine gleich bleibende Temperatur von etwa 18 C°. Felsenhäuser kann man in vielen Teilen der Insel finden, doch die meisten befinden sich an den Hängen des Epomeos im Gebiet zwischen Serrara und Forio.
Das bekannteste Felshaus, die Arche Noahs genannt, ist heute ein Restaurant mit typischer ischitanischer Küche.
Am Südzipfel der Insel, direkt am Meer, liegt das malerische Fischerdorf Sant' Angelo mit der einzigen, gesamten autofreien Zone. Hier dürfen nur Elektrokarren mit einer speziellen Genehmigung fahren.
Eine elegante, südländische Atmosphäre geniest der Besucher auf der malerischen, gepflegten Piazza direkt am kleinen Hafen von Sant' Angelo, wo man das Treiben der kleinen Boote und der Luxusjachten beobachten kann.
Gleich mehrere Thermalgärten befinden sich im Ort und auch der längste Strand der Insel, der Maronti Strand. Ihn erreicht man von Sant' Angelo aus mit kleinen Taxibooten oder auch zu Fuß über den Ort hinweg. Ebenso gelangt man mit Taxibooten zu der Sorgeto Bucht. Der Maronti Strand gehört zu einem kleinen Teil der Gemeinde Serrara Fontana, zum anderen Teil der Gemeinde Barano d'Ischia. In Serrara befinden sich die Thermalgärten Aphrodite Apollon direkt am Strand und die Tropical Thermalgärten am Ortsrand von Sant'Angelo. Beide sind wie die Poseidon Gärten in Forio von April bis Oktober täglich geöffnet und bieten in einem traumhaften Park, umgeben von exotischen Pflanzen , mehrere verschieden temperierte Thermal-, Kneipp-und Meerwasserbecken, Thermahallenbad sowie eine Kurabteilung.
Zu Beginn des Strandes von Sant' Angelo, unterhalb des Apollon-Aprodite-Thermalgartens, trifft man auf die sogenannten Fumarolen. Dies sind heiße Dämpfe, die aus dem Sand hervor kommen. Der Sand ist an dieser Stelle fast 100 Grad heiß und natürlich abgegrenzt. Ein Bademeister bietet dort Sandbäder, welche früher einmal auch als Kur verschrieben wurden. Sich in den Sand eingraben zu lassen ist ein schönes und "heißes" Erlebnis!!!
Über einen kleinen Spazierweg am Maronti Strand entlang erreicht man die Cava Scura Schlucht. In dieser befindet sich das antike Thermalbad Cavascura welches schon unter den Römern sehr beliebt war. Die ursprünglichen Thermen sind mit einem kleinen Thermalwasserfall und einer natürlichen Sauna, welche mit einer Temperatur von ca. 90° aus dem Berg entspringt, unverändert. Die Thermalbadewannen wurden aus den Felsen gehauen und sind heute noch immer in Betrieb, sodass man ein Bad in den Steinwannen der damaligen Zeit nehmen kann. Ein Erlebnis, das sie zurück in die Antike versetzt. Die Ischitaner schwören zudem auf die heilende Kraft des Wassers. (Es soll helfen bei Unfruchtbarkeit helfen).
Rund um Serrara Fontana besteht die Möglichkeit herrliche Wanderungen auf den Monte Epomeo zu unternehmen. Der höchste Gipfel der Insel bietet herrliche Aussichten. Der kürzeste Weg für die Eroberung ist vom Dorfplatz Fontanas aus, von welchem aus man in knapp einer Stunde und nach ca. 3 Km die Spitze erreicht. Von dieser aus genießt man nicht nur einen Ausblick aus der Vogelperspektive über die komplette Insel, sondern auch über den gesamten Golf von Neapel, die sorrentinische Halbinsel sowie die Nachbarinseln Capri und Procida. Die Schönheit und Stille des Berges hat mit der Zeit immer wieder Einsiedler angelockt. Die kleine Kapelle San Nicola wurde im 15. Jhdt aus dem Felsen geschlagen. Im 18. Jhdt zog sich ein Kommandant der Aragoner Burg mit 12 Gefährten hierher zu einem Leben im Gebet zurück. Hierbei beobachteten Sie auch das Meer um die Bevölkerung bei ankommender Gefahr zu warnen. Einheimische, die sich während Überfälle durch Piraten in den Hügeln des Monte Epomeo versteckten, hinterließen zahlreiche in den Tuffstein geschlagene Höhlen, die später als Zisternenanlagen dienten.
Eine Besonderheit der Gemeinde Serrara Fontana sind zudem noch ihre Schneegruben. An wenigen kalten Tagen des Winters kann sich für ein paar Stunden auf der Spitze des Monte Epomeos (789m) Schnee sammeln.
In der Vergangenheit liefen an diesen Tagen die Männer hinauf auf den Berg, um den Schnee zu sammeln und diesen in den sogenannten Schneegruben in den Kastanienwäldern unterhalb des Berges aufzubewahren. Der Schnee wurde in den Gruben mit Erde und Laub bedeckt und gepresst. So entstanden aus ihm Eisblöcke für die Sommermonate.
Längere und anspruchsvollere Wanderungen zum Monte Epomeo gehen von Forio über Santa Maria del Monte, von Fango oder von Casamiccola Terme aus los. Mehr über geführte Wanderungen zum Monte Epomeo.
Mehr Wissenswertes über die Gemeinden:
Ischia Porto/Ponte, Casamicciola Terme, Lacco Ameno, Forio, Barano d'Ischia